Zuletzt aktualisiert: 9. Mai 2022 von Oliver Kunz

Sparkonti schmelzen dahin

Ist die Inflation in der Schweiz wirklich ein stiller Vermögens-Killer?
Unter Umständen ist dies definitiv der Fall.
Wie schlimm es dich betrifft, erfährst du im Beitrag.

Inflation in der Schweiz

Die Inflation beschreibt die Erhöhung der Preise von Gütern und Dienstleistungen. Geld verliert bei einer Inflation an Wert d.h. es wird entwertet. Die prozentuale Veränderung wird als Inflationsrate angegeben.

Inflation ensteht vor allem dadurch, dass die Notenbanken die Geldmenge erhöhen, also Geld drucken. Tiefe Zinses wirken sich positiv auf die Inflation aus, da es billiger ist Kredite aufzunehmen.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) und die Europäische Zentralbank (EZB) streben eine positive Inflation zwischen 0 – 2% an (vorzugsweise näher an 2%).

Wieso Inflation:
Gemäss der SNB führt eine kontrollierte positive Inflation zu Preisstabilität, was Voraussetzung für Wachstum und Wohlstand ist.
Eine zu hohe Inflation hebelt die Wirtschaft aus und ist ein, so können hohe Schulden bei hoher Inflation in der Zukunft sehr günstig zurückgezahlt werden.
Negative Inflation, auch Deflation genannt ist auch schädlich. Bei der Deflation sinken die Preise, da die Wirtschaft schlecht läuft und die Nachfrage nicht mehr vorhanden ist. Dies kann dazu führen, dass die Leute darauf spekulieren, dass alles noch günstiger wird und deshalb nichts konsumieren und somit die Wirtschaft noch mehr schädigen.

Geld auf dem Bankkonto

Wenn wir Geld “lagern”, dann meistens auf einem Bankkonto, hier erhalten wir einen Zins (oder momentan auch nicht).
Von diesem Zinssatz auf unserem Geld müssen wir die Inflationsrate abziehen um den Realzins zu erhalten.
Der Realzins gibt also an, wie viel Zinsertrag wir erhalten. Ist der Realzins negativ, so verliert unser Geld an Kaufkraft.

Ich habe mir die offiziellen Zahlen zur Inflation und dem Nominalzins herausgesucht und verglichen. .

Offizielle Inflation verglichen mit dem Nominalzins in der Schweiz
Quelle: SNB / BFS

Zieht man vom Nominalzins die Inflation ab so erhält man den Realzins.

Realzins auf schweizer Konten gemäss offizieller Inflation.
Quelle: SNB / BFS

An der obigen Grafik sieht man schön, dass sich sparen seit knapp 20 Jahren nicht mehr lohnt!
Nun gibt es noch ein weiteres Problem. Die Berchnung der Inflation.

Offiziele Inflation stimmt für viele nicht

Wie SRF/Kassensturz schon 2008 schrieb, stimmt die offizielle Inflation für viele nicht.

Berechnung der Inflation:
“Jährlich halten 3000 Haushalte wie die Johos ihre Ausgaben während eines Monats fest. Aus diesen Angaben erstellt das Bundesamt für Statistik den so genannten Warenkorb.”
So entsteht gemäss dem Bundesamt für Statistik der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK), aus dem die Inflation abgeleitet wird.
-> Offizielle Inflation berechnet aus einem Durchschnittswert von 3000 Haushalten über nur einen Monat!

Wenigverdiener verlieren

Bei Ausgaben, wie Mieten, Lebensmittel und Krankenkassen sind die Preise aber überdurchschnittlich gestiegen. Verdient ein Haushalt weniger als der Durchschnitt, so machen diese Kosten einen grösseren Teil des Warenkorbs aus. Somit ist die Inflation für Wenigverdiener höher als offiziell angegeben.

Die Teuerung bei den tiefen und mittleren Einkommen ist 2 Prozent höher ausgefallen als bei den hohen Einkommen.

Daniel Lampart, Chef-Ökonom des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds

Falle Sparkonto

Angenommen die Inflation fällt für Haushalte mit geringem Einkommen nur um 1% höher aus, als der Durchschnitt, so erhalten wir folgende Realzinsen:

Realzins auf schweizer Konten mit angepasster Inflation (+1%)
Vermögens schmilz auf den Konti

Das Bild ist erschreckend. Bei 1% höherer realer Inflation, verliert das auf Konten gesparte Geld jedes Jahr mächtig an Wert

Pro CHF 1000.- auf dem Konto sind dies letztes Jahr alleine rund CHF 15.- Verlust an Kaufkraft. Bei CHF 10’000.- sind es bereits CHF 150.- .

Hält man sein Geld über 20 Jahre auf dem Konto ist der Kaufkraftverlust bereits riesig.

Gegengift zur Inflation in der Schweiz

Das Gegengift zur Inflation ist: Geld inflationsgesichert anzulegen. Z.B. in Indexfonds, wie in meinem Beitrag dazu beschrieben.

Gegengift zur Inflation. Wie euch die Zukunft gestohen wird. Was ihr dagegen tun könnt.

Das gleichnamige Buch vom Investmentpunkt Gerald Hörhan, beschreibt in eifachen Worten, in was man Geld anlegen kann.
Link zum Buch:
Orell Füssli (CH)*: http://tidd.ly/9a6fd705
Amazon*: https://amzn.to/35s6C1F

Quellen:

Geldpolitik:
https://www.snb.ch/de/iabout/snb/id/snb_tasks
https://www.ecb.europa.eu/ecb/tasks/monpol/html/index.de.html
https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/preise/landesindex-konsumentenpreise.html
https://www.srf.ch/article/663810/amp


Oliver Kunz

Oliver Kunz schreibt seit 2020 Artikel über die Themen Vorsorge, Finanzen, Investments und Kryptowährungen in der Schweiz.

0 Comments

Schreiben Sie einen Kommentar

Avatar placeholder

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert