Zuletzt aktualisiert: 13. April 2024 von Oliver Kunz

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Was ist Copy Trading? – einfach erklärt

Copy Trading, auch Social Trading genannt, erlaubt es Anlegern andere Trader/Investoren zu kopieren, man übernimmt damit automatisiert alle ihre Transaktionen im eignen Portfolio. Ziel ist es natürlich “Top-Trader” mit guter Performance zu kopieren und somit den Markt ohne viel Aufwand zu schlagen. Dem Begriff Copy Trading begegne ich häufig auf Instagram oder auf Werbungen ausländischer Broker.
Doch macht dies an der Börse wirklich Sinn und ist Copy Trading seriös? Werden die Privatanleger dabei vielleicht sogar unnötigen Gefahren ausgesetzt oder im schlimmsten Fall komplett abgezockt?
Diese Fragen will ich dir in diesem Beitrag beantworten und Alternativen aufzeigen.

Copy Trading Funktionsweise einfach erklärt
Copytrading eifach dargestellt / Quelle: eigene Darstellung


Ist Copy Trading seriös – wer bietet es an?

Das Copy Trading wird hauptsächlich von CFD-Brokern angeboten, da sich dank CFDs auch mit kleineren Beträgen ganz einfach und schnell Aktiendepots nachbilden lassen.
Am bekanntesten für Copy Trading sind wohl der zypriotische Broker eToro. Über eToro habe ich ebenfalls einen umfassenden eToro Erfahrungsbericht geschrieben. Aber leider werben oft ganz neue Broker mit Sitz in Steueroasen fürs Copy Trading. Auf Social Media wurde häufig der umstrittene CFD-Broker Naga umworben.
Bei der Brokerwahl muss man als Anleger also speziell Acht geben und sich nicht mit Versprechen ködern lassen.

Gleich ein fetter Disclaimer vorweg:
Die Überwiegende Mehrheit der Anleger verliert mit CFDs Geld. Zudem gehören CFDs nicht ins Sondervermögen, sind somit bei einem Konkurs des Brokers nicht geschützt. Ebenfalls kann mit CFDs sehr einfach mit Hebel gehandelt werden!


Gefahren beim Copy Trading

Mittlerweile habe ich von vielen negativen Erfahrungen mit Copy Trading gehört. Solange die Börse nur steigt, boomt das Copy Trading. Die Flut hebt bekanntlich alle Boote. In der aktuellen Marktphase kommt leider die Realität zum Vorschein und viele Copy Trader Portfolios, die im Hype 2021 entstanden sind, sind nun stark im Minus.

Durch teilweise sehr perfide Marketing-Strategien und Renditeversprechen werden Leute auf Social Media auf Copy Trading Plattformen gelockt. Das Vorgehen und wie ein ganz spezifischer (und leider sehr beliebter) Influencer seine Statistiken künstlich besser aussehen lässt und so ahnungslose Leute zum Copy Trading lockt, hat Judith Henke in diesem sehr guten Artikel bei der Welt aufgezeigt:

Artikel zu Copy Trading Influencern

WELT-Artikel über Copy Trading / Quelle welt.de


💡 Lieber ein seriöser und etablierter Broker mit Sitz in der Schweiz?
Ich habe mein Depot seit 2018 beim Schweizer Broker Swissquote. Den vollständigen Swissquote-Erfahrungsbericht findest du hier.
Mit meinem Swissquote Aktionscode* “MKT_SIMPLEMONEY” erhältst du bei Kontoeröffnung zusätzlich CHF 200.- Trading Credits.

Nachfolgend will ich die einzelnen Copy Trading Gefahren weiter erklären.


Verwendung von CFDs

Ich habe es bereits weiter oben erwähnt aber mache es gerne nochmal. CFDs sind im Gegensatz zu (richtigen) Aktien und ETFs kein Sondervermögen. Wenn dein CFD-Broker also pleitegeht, könnte es schwierig werden dein Geld zurückzuerhalten. Was CFDs genau sind, erklärt Finanzfluss in diesem Artikel sehr gut.
Dies alleine ist für mich als langfristig orientierter Anleger schon ein Killer-Kriterium fürs Copy Trading und CFDs im Allgemeinen.

Hohe Gebühren beim Copy Trading

Das Copy Trading kann heimtückisch sein. Denn die Gebührenstrukturen auf CFDs sind teilweise komplex und für Anfänger unverständlich. Bei jeder Transaktion verdient der CFD-Broker am Spread und es fallen noch weitere laufende Gebühren an.
Ausserdem kann der Trader, den du kopierst, unter Umständen sehr viel Handeln, was die Gebühren auch künstlich in die Höhe treibt. Das perfide an der Sache ist nämlich, dass Trader, die kopiert werden, häufig eine Vergütung pro ausgeführten Trade der Kunden erhalten. Dies ist definitiv ein grosser Nachteil für dich als Anleger und ein weiteres grosses No-Go.

Falsche Anreize

Trader die “aktuell” eine gute Performance an der Börse zeigen werden auf den Plattformen besonders hervorgehoben. Dadurch werden Anleger noch mehr zum Copy Trading verleitet, mit dem Ziel noch mehr Gebühren zu kassieren. Meistens werden diese Top-Trader mittels der Performance der letzten 12 Monate ausgewählt. Dieser Zeitraum ist viel zu kurzfristig und hat an der Börse keine Aussagekraft.

Hier kommt der “Surviorship Bias” ins Spiel. Die Plattformen zeigen dir zuoberst nur die besten Trader. Alle, die sehr schlecht abgeschnitten, oder ihr Depot schon geschlossen haben, wirst du gar nie zu Gesicht bekommen.
Ein kurzer Blick auf die Plattform (hier als Beispiel eToro) bestätigt dies. Diese Top-Trader sind selbst gar nicht lange dabei, meistens nicht einmal 2 Jahre. Viele haben gerade nach dem Crash im Jahr 2020 angefangen, was die Performance noch besser aussehen lässt. Dies bestätigt die Theorie des Surivorship Bias.

Mangelnde Kontrolle

Nehmen wir an du kopierst einen “Top Trader”. Kennst du seine Strategie oder hast du das nötige Wissen, um zu beurteilen, ob sein Depot gut aufgestellt ist?
Vielleicht ändert dieser Trader auch plötzlich seine Strategie oder wird gänzlich inaktiv, z.B. weil er private Probleme hat. Ich finde es hier unmöglich diesen Copy Trader nur auf Grund ihrer kürzlichen Performance oder dem Auftreten auf Social Media, Geld anzuvertrauen.

Welchen “Top-Trader” kopieren?!

Woher willst du als unerfahrener Anleger überhaupt wissen, welchen Trader du kopieren solltest? Um dies beurteilen zu können musst du selbst schon relativ erfahren sein. Wahrscheinlich so erfahren, dass du gar kein Copy Trading mehr brauchst oder weisst, dass du besser auf einem seriösen Broker oder Robo-Advisor mit weltweit diversifizierten ETFs anlegst.
Dazu kommt der Hindsight Bias (Rückschaufehler). Nur weil ein Trader in den letzten 12 Monaten (durch Zufall?!) eine gute Performance erzielte, muss dies in Zukunft nicht so weitergehen. Bei Tausenden Tradern wird sich immer einer finden, der kurzfristig gerade gut abgeschnitten hat.


Wer verdient wirklich am Copy Trading?

Viele Leute haben irgendwie diese Erwartung an das Copy Trading: (extra überspitzt dargestellt)

Copy Trading profitabel Erwartung
Erwartung ans Copy Trading / Quelle: eigene Darstellung

Die Realität sieht aber in meinen Augen oftmals so aus:

Copy Trading profitabel Erwartung
Copy Trading Realität / Quelle: eigene Darstellung

Copy Trader, die Ihre Depots noch aktiv auf Social Media anpreisen, haben teilweise verschiedene fiese Taktiken. Z.B. werden nur erfolgreiche Trades geschlossen. Trades, die im Minus sind lässt man weiterlaufen, so kann die ausgewiesene “Erfolgsquote” künstlich hoch gehalten werden.
Ein weiterer einfacher Trick ist es mehrere Depots mit unterschiedlichen Strategien zu führen. So ist es möglich immer nur das Depot zu zeigen und zu bewerben, welches gerade gut läuft.


Wikifolio als seriöse Alternative?

Hinter Wikifolio steckt die gleiche Idee des Copy Tradings, welches auch mit Zertifikaten umgesetzt wird.
Im Gegensatz zu den gängigen CFD-Brokern sind die Wikifolio-Zertifikate besichert und die Gebührenstruktur wird sehr transparent dargestellt. Die Gebühren werden nämlich nicht pro Transaktion verrechnet, sondern mit einer Jahresgebühr und einer Performance-Gebühr. Somit sind die Ziele der Anleger und der Wikifolio-Ersteller eher im Einklang.
Ebenfalls befinden sich auf der Plattform auch Investoren mit einem längeren Track Record und transparenter Kommunikation bezüglich Anlagestrategien.

Schlussendlich lauern aber auch hier ähnliche Gefahren für unerfahrene Anleger. Der Hindsight- und Survivorship Bias, sowie die mangelnde Kontrolle über die angewendeten Strategien, machen Wikifolio für Beginner uninteressant.


Wieso nicht einfach einen günstigen ETF kaufen?!

Wieso wird nicht einfach das Investieren mit weltwelt diversifizierten, kostengünstigen und passiven ETFs beworben? Genau, damit macht man (Plattformen und Influencer) nämlich nicht das grosse Geld!
Studien von Grossbanken wie JPMorgan zeigen klar, dass Privatanleger beim Investieren deutlich schlechter abschneiden als der Gesamtmarkt.

ETFs sind und bleiben, wissenschaftlich und meiner Meinung nach, das beste Instrument für Privatanleger, um langfristig Geld zu investieren.

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Wo günstig in ETFs investieren?

Der Broker meiner Wahl ist Swissquote. Du geniesst die Sicherheit und den Service einer etablierten Schweizer Bank und gleichzeitig günstige Konditionen für den Kauf von ETFs.

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Fazit zum Copy Trading

Wenn Copy Trader auf Naga oder eToro wirklich so gut wären, wieso müssen sie das Copy Trading überhaupt anbieten? Oder verdienen sie eben genau mit dem Copy Trading ihr Geld? Meiner Meinung nach ist das Copy Trading ein Widerspruch in sich selbst und für Privatanleger sehr gefährlich!
eToro muss aus regulatorischen Gründen sogar angeben, dass 68% der Anleger auf ihrer Plattform mit CFDs Geld verlieren. Dies alleine sollte langfristig orientierten Investoren eigentlich schon genug sagen.
Wenn Influencer (ohne langfristigen Track Record) mit eigenen Copy Trading Portfolios werben, halte ich dies für sehr unseriös.

Copy Trading nochmals zusammengefasst:

  • CFDs sind kein Sondervermögen (Emittentenrisiko)
  • Hohe Gebühren
  • Gefährlich für Anleger
  • Setzt falsche Anreize und spielt mit Emotionen
  • Nutzt psychologische Schwächen/Unwissenheit von Privatanlegern aus.

Fazit: ich würde um CFD-Broker mit/und Copy Trading einen weiten Bogen machen!
Um etwas dazu zu verdienen können dafür bezahlte Umfragen in der Schweiz sehr gut sein.


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Was ist Copy Trading?

Ist Copy Trading seriös?

Macht Copy Trading Sinn?

Was kostet Copy Trading?


Disclaimer zu meinem Beitrag über Copy Trading

Keine Anlageberatung und Haftung. Keine Gewähr auf Richtigkeit der Angaben. Es handelt sich um meine persönliche und unabhängige Meinung. Investieren beinhaltet Verlustrisiken.


Oliver Kunz

Oliver Kunz schreibt seit 2020 Artikel über die Themen Vorsorge, Finanzen, Investments und Kryptowährungen in der Schweiz.

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