Zuletzt aktualisiert: 18. Mai 2024 von Oliver Kunz

Idee der Säule 3a – eine Steuerersparnis

Als Schweizer Bürger hat man die Möglichkeit, privat mit der Säule 3a für die Pension vorzusorgen und gleichzeitig so seine Steuern zu optimieren. Den eingezahlten Betrag kannst du nämlich von deinem Einkommen abziehen und so von einem Steuerabzug profitieren. Doch um diese Steuerersparnis zu erhalten, ist das eingezahlte Geld dafür bis zu deiner Pension gesperrt. Vor der Pension kann das Guthaben nur für folgende Dinge bezogen werden:

  • Finanzierung Eigenheim
  • Umzug ins Ausland
  • Wechsel in die Selbstständigkeit

Auch in der Säule 3a fallen Gebühren und beim Bezug Steuern an. Könnte es sich also doch lohnen sein Geld “frei anzulegen” oder ist die Steuerersparnis der Säule 3a doch entscheidend? Diese Frage will ich in diesem Beitrag zur Säule 3a Steuerersparnis umfassend klären.

lohnt sich die Säule 3a Steuerersparnis 2024
Säule 3a 2024 – lohnt sich die Steuerersparnis?!

Säule 3a 2024 in Aktien investiert

Wenn Säule 3a, dann macht es meiner Meinung nach immer Sinn, das Kapital in Wertpapiere (vor allem Aktien) zu investieren. So kann man langfristig von den Renditen der Kapitalmärkte profitieren und an der Weltwirtschaft teilhaben.

Finpension 3a Review und Erfahrungsbereicht

Säule 3a bei finpension
Säule 3a Vergleich 2024

Säule 3a Vergleich Schweiz

Säule 3a Steuerersparnis berechnen

Zuerst muss dafür der Steuerabzug berechnet werden. Dies differiert je nach Kanton, Zivilstand und Einkommen, daher ist eine pauschale Aussage nicht möglich.
Deine persönliche Steuerersparnis kannst du mit dem Säule 3a Steuerrechner der UBS berechnen.

Keine Lust selbst zu rechnen?! Eine Übersicht zur Steuerersparnis nach Einkommen und Kanton hat das VermögensZentrum VZ erstellt.

Anbei eine Grafik der Credit Suisse, welche die Steuerersparnis noch visualisiert:

Steuererspanis der Säule 3a nach Einkommen und Kanton / Quelle: Credit Suisse

Annahmen:

  • Einzahlung des Säule 3a Maximalbetrags (2024 von CHF 7056.-)
  • Monatliche Investition von CHF 588
  • Medianeinkommen von CHF 81’456.-
    • Wohnsitz in Bern
    • Säule 3a Steuerersparnis von CHF 1764.-
  • Anlagedauer von 40 Jahren
  • Erhöhung des Maximalbetrags und der Steuerersparnis um 0.75% pro Jahr (Durchschnitt letzte 20 Jahre)
  • Säule 3a und freies Investieren in Aktien und bringt eine Rendite von 6% p.a. brutto
  • Beim freien Investieren werden thesaurierende ETFs verwendet
  • Steuerersparnis wird reinvestiert mit 6% p.a. brutto über ETF (FWRA) via Swissquote
  • Vermögenssteuer Kt. Bern von 0.24% nach einem Freiwert von CHF 97’000.-

So hoch ist die Steuerersparnis in Bern über 40 Jahre

Ausgehend von den vorherigen Annahmen, noch komplett ohne Gebühren, Vermögenssteuern und Kaptitalbezugssteuern, komme ich auf folgendes Ergebnis:

Säule 3a Steuerersparnis vs freies Investieren Rendite
Säule 3a mit Steuerersparnis vs freies Investieren / Quelle: eigene Berechnung

Kommt man nicht in den Genuss der Steuerersparnis einer Säule 3a, sind 0.83% p.a. Mehrrendite nötig, um auf den selben Endbetrag zu kommen. Je höher die erzielte Rendite, desto weniger Mehrrendite wird benötigt, um auf denselben Endbetrag zu kommen. Denn über die 40 Jahre beträgt die Steuerersparnis über CHF 80’000.-.

benötigte Mehrrendite freies Investieren
Benötigte Mehrrendite beim freien Investieren / Quelle: eigene Berechnung

Dies ist natürlich nur ein theoretisches Beispiel zur Veranschaulichung. Jetzt rechne ich noch alle Steuern und Gebühren hinzu und wir schauen wie sich das Resultat verändert.


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Steuern und Gebühren

Wie schon vorhin erwähnt müssen noch Steuern und Gebühren hinzugerechnet werden. Bei der Säule 3a werden Gebühren für die Säule 3a selbst fällig, bzw. für Depot und Wertschriften. Beim bezug fällt zusätzlich die Kapitalbezugssteuer an.

Beim freien Investieren sind es ebenfalls Depotgebühren, Courtagen und Kosten der ETFs. Zudem wird ab einem gewissen Betrag die Vermögensteuer fällig.

Kapitalbezugssteuer der Säule 3a

Beim Bezug der Säule 3a werden nun Kapitalbezugssteuern fällig, die sich natürlich je nach Kanton und Zivilstand wieder unterscheiden. Zusätzlich zur Optimierung ist es möglich die Säule 3a gestaffelt zu beziehen, um den progressiven Steuersätzen zu entgehen. Viac hat dazu einen ausführlichen Beitrag geschrieben.

Die aktuellen Raten der Bezugssteuer finden sich auf der Seite des Bundes oder hier eine Übersicht zur Kapitalbezugssteuer bei Finpension.

Steuern sparen mit gestaffeltem Bezug – vorsicht Wiederanlageproblematik

Ich rechne mit 5 verschiedenen 3a Konten, die über 5 Jahre gestaffelt bezogen werden.

In diesem Beispiel spart dir der gestaffelte Bezug zwar über CHF 58’000 an Steuern, nach dem Bezug sollte das Geld aber gleich wieder frei investiert werden, um weiter vom Zinseszins-Effekt zu profitieren. Ohne Wiederinvestition des bezogenen Kapitals würden, trotz gestaffeltem Bezug, theoretisch fast 52’000 Franken bis zum 65 Altersjahr “verloren gehen”.

Kapitalbezugssteuer einmalig vs gestaffelt
Kapitalbezugssteuer einmalig vs gestaffelt / Quelle: eigene Darstellung

💡 Diese Wiederanlageproblematik sollte man also definitiv beachten, ansonsten lohnt sich ein gestaffelter Bezug womöglich nicht.


Wer das bezogene Geld direkt wieder investiert, z.B. in den Invesco FTSE All-World ETF bei Swissquote verfügt mit 65 über das folgende Kapital. Ein Vorteil von über CHF 126’000.- gegenüber dem gestaffelten Bezug ohne Wiederanlage.

Kapitalbezugssteuer Säule 3a - gestaffelter Bezug wiederangelegt
Kapitalbezugssteuer Säule 3a – gestaffelter Bezug wiederangelegt / Quelle: eigene Darstellung

Natürlich ist diese Berechnung mit Vorsicht zu geniessen, da der Aktienmarkt natürlich nicht jedes Jahr um genau 6% steigt und Schwankungen aufweist. Das Prinzip bleibt aber gleich, dann das ganze Kapital muss ja nicht gleich mit der Pension verbraucht werden, sondern kann auch weiterhin investiert bleiben.

Mit dem Rechner der Schwyzer Kantonalbank, kannst du dir die Bezugssteuer selber ausrechnen.

Vermögenssteuer beim freien Investieren

Ein Vorteil der Säule 3a ist, dass das eingezahlte Kapital von der Vermögensteuer befreit ist.
Wenn du dein Geld frei investierst, musst du ab einen gewissen Zeitpunkt natürlich eine Vermögenssteuer bezahlen.

In meinem Beispiel beläuft sich die Summe der Vermögenssteuern, während der 40 Jahre auf knapp CHF 34’000.- (In der Berechnung fortlaufend abgezogen).
Bei der Säule 3a beträgt die Bezugssteuer am Schluss über CHF 100’000.-, dafür werden während den 40 Jahren über


Gebühren vergleichen

Zum Schluss müssen natürlich noch die Gebühren (Gesamtgebühren inkl. Anlageprodukte) einberechnet werden. Als Broker für den ETF Sparplan habe ich den führenden Schweizer Broker Swissquote gewählt und mit monatlichen Käufen des Invesco FTSE All-World ETF gerechnet.

Wieso fixe Gebühren den pauschalen Gebühren über einen langen Anlagehorizont überlegen sind + das Excel zum selber berechnen, erhältst du in diesem Beitrag zum ETF Sparplan bei Swissquote.

Dank den fixen Gebühren, kostet das Investieren bei Swissquote über 40 Jahre nur 0.08% (gewichteter Durchschnitt) p.a.. Dazu rechne ich pauschal noch 0.15% an laufenden Kosten (TER) für den Invesco FTSE All-World ETF.

Gebühren bei einer Säule 3a

Ich empfehle Finpension für eine Säule 3a, da du dort nicht nur auf Knopfdruck bis zu fünf 3a Konten eröffnen kannst, sondern weil die Gebühren mit 0.39% im Jahr extrem tief sind. Dort sind alle Kosten enthalten, auch Fremdwährungskosten und Stempelsteuern, dies kommt bei vielen anderen Anbietern noch obendrauf. Zusätzlich ist die Anlagelösung mit den kostengünstigsten Fonds komplett individualisierbar. Finpension war auch der erste Anbieter der bereits 2021 Kryptowährungen in der Säule 3a angeboten hat.

  • Finpension für einen hohen Aktienanteil – am besten individualisierbar
    • Gesamtkosten: 0.39% im Jahr

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Lohnt sich eine Säule 3a Steuerersparnis in 2024? – das Ergebnis

Ich habe lange gerechnet und das Resultat war ein grosses Excel, wo ich wirklich alle Gebühren und Steuern berücksichtligt habe. Unten das Endergebnis meiner kleinen Studie zur Säule 3a:

Endergebnis - dann lohnt sich die Säule 3a in der Schweiz
Dann lohnt sich eine Säule 3a / Quelle: eigene Darstellung

Die Steuerersparnis habe ich separat zur Säule 3a (unter Einhaltung aller Vorgaben und Abzug aller Gebühren & Steuern) bei folgenden Anbietern investiert:

Für die Berechnung in der Tabelle “Steuerersparnis reinvestiert” habe ich den Betrag von Swissquote über CHF 265’000 gewählt und zur Spalte “Steuerersparnis nicht investiert” hinzugerechnet.
Die gestaffelten Bezüge habe ich ebenfalls bei Swissquote in einen ETF wiederangelegt und die Summe am Ende zusammengerechnet.


Interpretation der Ergebnisse – dann lohnt sich die Säule 3a

Die Ergebnisse finde ich extrem spannend und aufschlussreich aber auch ein wenig bedenklich. Denn sogar die kostengünstigste Säule 3a lohnt sich über 40 Jahre nicht wirklich, wenn man die daraus erhaltene Steuerersparnis nicht zusätzlich reinvestiert. Wieso ist das so?

  • Die Bezugsteuern der Säule 3a fallen trotz Staffelung (in diesem Beispiel/Kanton Bern) hoch aus.
  • Die pauschalen Gebühren der Säule 3a fallen über die Zeit höher aus als die Fixkosten bei einem Broker wie Swissquote.

Beim Reinvestieren des Steuervorteils bringt die Säule 3a in Aktien (zum Glück) über 40 Jahre wirklich eine bessere Nettorendite. Solange die Gebühren der Säule 3a 1.3% im Jahr nicht überschreiten!

Wer nicht nur die Steuerersparnis, sondern auch zusätzlich die gestaffelt bezogenen Konten wieder investiert, fährt nochmals viel besser. Zudem kann meinstens ein Grossteil der Gelder auch noch nach der Pension investiert bleiben, daher ist die Wiederanlage eine spannende Möglichkeit.

Bei den vielen Gross- und Hausbanken gibt es aktiv verwaltete Fonds, welche Gebühren von über 1% vorweisen! Die Gebühren sind der matchentscheidende Faktor und können über 40 Jahre mehrere Hunderttausend Franken Unterschied ausmachen.


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Vor- und Nachteile der Säule 3a

Abgesehen von den nackten Zahlen, gibt es eine Reihe weiterer Faktoren, die für oder gegen die Säule 3a sprechen.

Vorteile

Disziplin:
Das Kapital ist bis zur Rente gesperrt, es kann also nicht spontan frei bezogen werden. Erfordert daher auch weniger Disziplin als ein manueller Sparplan bei einem Broker, wo das Geld jederzeit ausbezahlt werden kann.

Einfachheit:
Inzwischen gibt es sehr viele gute und simple Angebote für eine Säule 3a. Also auch für Anfänger geeignet. Im Gegensatz zum selbständigen Investieren musst du nicht zuerst die passenden ETFs heraussuchen.

Kein hin und her traden:
Es ist zwar möglich bei den digitalen Säule 3a Anbietern die Anlageprodukte zu wechseln, jedoch ist kein wildes hin- und her traden möglich. Auch Einzelaktien gibt es nicht, somit auch keine Hypes auf die man aufsteigen kann.

Nachteile

Maximalbetrag:
Wer das Glück hat, mehr als den Maximalbetrag investieren zu können, kann diesen leider nicht von den Steuern abziehen. Man muss sich also wieder Gedanken, über die beste Anlagemöglichkeit machen.

Viele Teure Produkte:
Mit Selma, Viac, Finpension und weiteren, gibt es mittlerweile kostengünstige und gute Angebote, um die Säule 3a in Aktien zu investieren.
Bei traditionellen Banken ist aber weiterhin Vorsicht geboten. Viele Banken haben hohe Gebühren und sie bieten nur hauseigene Anlageprodukte für die Säule 3a an. Von einer Säule 3a bei Versicherungen ist meiner Meinung nach ebenfalls stark abzuraten.

Säule 3a Steuerersparnis investieren:
Dank der Steuerersparnis der Säule 3a hat man jedes Jahr mehr Geld zur Verfügung. Reinvestiert man die Steuerersparnis jedoch nicht, so schneidet die Säule 3a mit den pauschalen Produktgebühren und der hohen Bezugssteuer nicht gut ab.

Kapital gesperrt:
Schliesslich noch ist das eingezahlte Kapital bis zur Rente, Hausbau oder Selbstständigkeit gesperrt.


Die Umsetzung – die aktuell beste Kombination

Als Säule 3a würde ich momentan Finpension wählen. Übrigens hat Finpension auch in attraktives Freizügigkeitskonto, welches meinen Freizügigkeitsdepot Vergleich gewonnen hat und neu auch einen Robo-Advisor. Um die Steuerersparnis zu investieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Persönlich würde ich auf Swissquote, findependent, Neon oder neu Finpension setzen.

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Ich habe keine Säule 3a

Ich will auch in diesem Thema transparent sein und offen darlegen, dass ich persönlich keine Säule 3a besitze und auch in Zukunft kein 3a Konto eröffnen werde.

Erstens möchte ich nicht, dass mein Geld bis zu meiner Pension gesperrt wird, da ich nicht plane so lange arbeiten zu müssen. Zweitens bin ich begeisterter Börsianer und bisher ist meine Rendite höher als in einem Welt-ETF. Sollten sich diese Umstände in der Zukünft ändern, überlege ich mir dies mit der Säule 3a nochmals. 🙂


Fazit – lohnt sich eine Säule 3a dank Steuerersparnis?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Hierfür muss jeder die Vor- und Nachteile abwägen und seine Prioritäten und Ziele kennen. Auch der Anlagehorizont kann eine wichtige Rolle spielen.
Ich denke aber, dass sich alle frühzeitig über die Altersvorsorge Gedanken machen müssen.
Eine Anlage in die Säule 3a ist dafür ein gutes und simples Instrument. Vor allem für Leute, die sich nicht aktiv mit dem Investieren auseinandersetzen, aber trotzdem sinnvoll vorsorgen wollen.

Mittlerweile gibt es zudem viele diverse Anlageprodukte in der Säule 3a, sogar Kryptowährungen. Damit können die Bedürfnisse der meisten Anleger sehr gut abgedeckt werden.

Ebenfalls ist es keine Schwarz/Weiss-Entscheidung. Säule 3a und freies Investieren kann man gleichzeitig.


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Fetter Disclaimer

Der Beitrag dient ausschliesslich der Bildung über Finanzen und ist keine Anlageberatung.

Die Berechnung mit allen Parameter ist extrem komplex und von vielen individuellen Faktoren abhängig.
Ebenfalls können sich die Steuern, Gebühren usw. in Zukunft stark verändern.

Mein Ziel ist es mit dem Beitrag zu zeigen, dass viele Faktoren mitspielen, ob eine Säule 3a, dass richtige Vorsorge-Produkt für dich ist. Schlussendlich muss dies jeder selber entscheiden, dafür sollte man aber auch alle Vor- und Nachteile kennen.

Quellen

Grafik: Steuererspranis Säule 3a:
https://www.credit-suisse.com/ch/de/articles/private-banking/wie-gross-ist-die-steuerersparnis-dank-saeule-3a-in-ihrer-region-tatsaechlich-201802.html

Vermögenszentrum über Steuerersparnis der Säule 3a:
https://www.vermoegenszentrum.ch/ratgeber/wissensbeitrage/privatkunden/vorsorge-optimieren/saeule-3a-so-viel-steuern-sparen-sie.html

Maximalbetrag der letzten 20 Jahre:
https://www.taxinfo.sv.fin.be.ch/taxinfo/display/taxinfo/S%C3%A4ule+3a

Säule 3a auf einmal oder gestaffelt beziehen:
https://viac.ch/academy/warum-ein-gestaffelter-bezug-der-saeule-3a/

Swiss tax calculator:
https://swisstaxcalculator.estv.admin.ch/

Kapitalbezugssteuer Übersicht
https://finpension.ch/de/vergleich-kapitalbezugssteuer/

Kapitalbezugssteuer 3a Rechner:
https://www.szkb.ch/pub/ueber-die-szkb/servicezentrum/informieren/tools-rechner/besteuerung-kapitalauszahlung-3a

Steuertarife Bern:
https://www.sv.fin.be.ch/sv_fin/de/index/navi/index/steuern_berechnen/steuertarife.assetref/dam/documents/FIN/SV/de/Wegleitungen/Aktuelles_Steuerjahr/tarife_de.pdf


Oliver Kunz

Oliver Kunz schreibt seit 2020 Artikel über die Themen Vorsorge, Finanzen, Investments und Kryptowährungen in der Schweiz.

12 Comments

Dan · 14. Oktober 2022 at 10:45

Danke für den Beitrag und die wertvollen Impulse. In diesen verschiedenen Varianten/ Modelle wäre es interessant eine Inflationsannahme zu berücksichtigen. Gibt es dazu weiterführende Beiträge/ Diskussionen?

Beste Grüsse,
Dan

    Oliver Kunz · 18. Oktober 2022 at 12:48

    Hallo Dan

    Merci für dein Feedback!
    Finde es sehr schwierig für solch lange Zeiträume die sinnvolle Inflationsannahmen zu treffen. Häufig werden bei der jährlichen nominalen Rendite einfach 1-2% für die Inflation abgezogen, damit man langfristig die reale Renditen erhält.
    Daher habe ich bereits mit 6% p.a. brutto gerechnet, da dies historisch eine real erzielbare Rendite war mit einem Aktienanteil von 100%.

    Beste Grüsse
    Oliver

Timo · 12. Mai 2022 at 15:15

Danke fürs durchrechnen. Dann kann ich mir diese Säule ja mit gutem Gewissen sparen! 🙂

    Oliver Kunz · 12. Mai 2022 at 16:35

    Hallo Timo
    Merci für den Kommentar, ja je nach Lebenslage oder Anlageziele, finde ich persönlich, eine Säule 3a auch nicht unbedingt notwendig. Dafür auf andere Wege um die Altersvorsorge kümmern 😉

Hugo · 1. Dezember 2021 at 17:04

Warum nicht gestaffelt beziehen und nach dem Bezug das freie Vermögen direkt wieder investieren? Das sollte ja den “Zinseszinseffekt” der sonst entfällt wieder mehr oder weniger wett machen.
Nur eine Vermutung, aber kann es sein dass dir die 3. Säule nicht gefällt weil das Geld weggesperrt ist und du sie dir daher etwas schlechtrechnen möchtest um dein nagendes Gewissen zu beruhigen bezüglich der entgangenen Steuerersparnisse?

    Oliver Kunz · 2. Dezember 2021 at 15:34

    Zum ersten Teil deines Kommentars:
    Ein spannender Gedankengang, kam mir so noch nicht in den Sinn. Es würden zusätzlich Transaktionskosten, Vermögenssteuer etc. fällig, aber es wäre wohl steuerlich ein attraktiver Weg 🙂

    Deine “Vermutung” finde ich sehr schade und unnötig. Ich schreibe im Beitrag ja sogar, dass ich lieber jederzeit frei über mein Geld verfüge.
    Wie du darauf kommst, dass ich die Säule 3a “schlechtrechne” ist mir ein Rätsel. Die Rechnungen sind grundsolide und das Resultat nur logisch. Zudem komme ich ja zum Schluss pro Säule 3a
    Zitat: “Eine Anlage in die Säule 3a ist dafür ein gutes und simples Instrument.”

    Den Steuerersparnissen traure ich nicht hinterher, im Gegenteil, mein Portfolio hat sehr gut abgeschnitten. 😉

Der Rechner · 21. September 2021 at 11:03

Kleiner Nachtrag: Wie ich soeben erfahren habe, wird man in Zukunft Nachzahlungen für verpasste 3a-Einkäufe tätigen können. Maximal alle 5 Jahre und dabei jeweils maximal 34’416 Franken. Das widerlegt zumindest einen Teil meines vorherigen Beitrages, dass man später nicht mehr in die 3. Säule einsteigen könne 😉

    Oliver Kunz · 21. September 2021 at 11:40

    Danke für den Input, wusste ich noch nicht. Eine spannende Möglichkeit (Analog der AHV) die Säule 3a aufzufüllen 🙂

      Hugo · 1. Dezember 2021 at 17:07

      Soweit ich das gehört habe ist die Möglichkeit des Nachträglichen Einkaufs in die 3. Säule noch lange nicht in trockenen Tüchern. Das war mal eine Idee, aber ob die Mehrheitsfähig ist wage ich etwas zu bezweifeln…

      (Ich persönlich fände das sehr unsozial, da es nur relativ wenigen gut situierten Personen mit überschüssigem Geld Steuerersparnisse ermöglichen würde. Einem armen Schlucker, der eine bessere Altersvorsorge nötig hätte, fehlt wohl das Geld um sich neben den jährlich möglichen Einzahlungen auch noch ein nachträglicher Einkauf zu finanzieren..)

        Oliver Kunz · 2. Dezember 2021 at 15:26

        Hallo Hugo

        Genau, das ganze ist noch nicht entschieden, soweit ich weiss.
        In gutes Argument, jedoch ist auch das Gegenteil der Fall: jemand der ein paar Jahre schlecht verdient hat, könnte nachträglich in einer finanziell besseren Situation, sein Kapital aufstocken. Dies wäre vor allem für ökonomisch schwächere eine grosse Hilfe finde ich.

Der Rechner · 21. September 2021 at 10:48

Ein sehr spannender Beitrag, gerade auch weil er sich auf die Schweiz bezieht (was bei den Finanzblogs doch eher Mangelware ist..). Gerne würde ich auch meine Gedanken dazu einbringen.

Vorneweg finde ich die Grundlage des Modells doch etwas sehr optimistisch: Über 40 Jahre den Maximalbeitrag einzahlen, das schaffen wohl nicht so viele. Und ob wir in den nächsten 40 Jahren wirklich noch eine Bruttorendite von 6% erzielen werden? Aber da wir hier ja mit einem Modell arbeiten, lassen wir das mal so stehen.

Mir fehlt jedoch ein sehr wichtiger Punkt: nämlich die Situationen für die frühere Auszahlung der Säule 3a. Ja, mir ist klar dass hier eben extra so gerechnet wird, dass das Geld bis zur Pension nicht angerührt wird – was ja auch gut so ist. In der Realität werden aber doch einige ihr 3a-Konto plündern – meist um ein Eigenheim zu finanzieren. Was im Bezug auf die Altersplanung ja auch nicht falsch ist. Und wenn diese Komponente ins Spiel kommt, dann sieht die Rechnung wieder anders aus. Zahle ich beispielsweise 10 Jahre in die 3a ein und beziehe danach das Kapital für mein Haus, so darf ich mich über schöne 16’000 Steuerersparnis freuen. Auch nach 20 Jahren erspare ich mir gute 32’000 Franken rein durch Steuerabzüge. Und diese Ersparnisse habe ich auf sicher, egal wie sich die Märkte entwickeln. (Natürlich noch vor Berücksichtigung von Steuern etc.) Auch wenn der Zinseszins arbeitet, aber diese Zahlen mag das freie Investieren durch eine tiefere TER und evtl. höhere Rendite durch einen 100% Aktienanteil nicht ausgleichen.

Mein Fazit: Man muss sich selber auch bewusst werden, für was man die 3. Säule eröffnet. Reine Altersvorsorge? Ok, dann weiter nach dem Modell von Simple Money. Wohneigentum? Dann nichts wie rein in die 3. Säule. Und dabei nicht vergessen: Wünsche und Bedürfnisse ändern sich. Vielleicht will ich heute noch kein Eigenheim, aber in 20 Jahren? Wenn ich die 3. Säule aber erst dann eröffne, so fehlen mir 20 Jahre Steuerersparnis, die ich nicht einfach so nachhole..

So nun bin ich am Ende meines Monologes angelangt. Wer ihn nicht verstanden hat, hier noch die Kurzfassung: Jedes Modell muss auf die eigene, individuelle Situation angepasst werden 🙂

Liebe Grüsse von einem interessierten Leser

    Oliver Kunz · 21. September 2021 at 11:38

    Vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar!

    Ein sehr guter Punkt mit der früheren Auszahlung.Je kürzer die Zeitspanne, desto weniger Zinseszins-Effekt und eine höhere Unsicherheit der Märkte. Und wie Du richtig schreibtst, die Ersparnisse auf kurze Zeit hat man auf Sicher (vorausgesetzt man gibt sie nicht für Konsum aus).

    Ich teile Dein Fazit: die Säule 3a ist eine sehr individuelle Angelegenheit und daher gibt es keine pauschale Lösung. Wichtig, dass man alle Möglichkeiten kennt.

    Danke für den Denkanstoss, ich werde das Thema Säule 3a in zukünftigen Beiträgen weiter besprechen.

    Beste Grüsse
    Oliver

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