Zuletzt aktualisiert: 1. Januar 2024 von Oliver Kunz
Robo-Advisor Schweiz – bester Einstieg an der Börse?
Wo und wie soll ich am besten anfangen mein Geld an der Börse zu investieren Diese Frage beschäftigt viele Leute in der Gesellschaft, die mehr aus ihrem Geld machen wollen.
Deshalb will ich in diesem Beitrag darauf eingehen, wieso ein Robo-Advisor in der Schweiz zu Beginn deiner Anlegerkarriere, die beste Wahl für dich sein könnte.
Was ist ein Robo-Advisor?
Ein Robo-Advisor ist einfach gesagt ein automatisierter und digitaler Vermögensverwalter.
Anstelle, dass du bei einer Bank oder einem Broker deine Aktien und ETFs selbst auswählst, übernimmt dies der Robo-Advisor für dich. Schweizer Robo-Advisors setzen überwiegend auf kostengünstige und passive ETFs. Dabei sind die Kosten der Robo-Advisors, die ich weiter unten vorstelle, viel tiefer als bei einem Fonds-Sparplan bei der Hausbank.
Dank einem Robo-Advisor erhältst du einen einfachen Zugang zum Aktienmarkt. Du musst nur Geld einzahlen und eine Strategie auswählen, die zu dir passt. Der Kauf/Verkauf von Aktien und ETFs geschieht dann vollkommen automatisiert. Falls du einige Börsenbegriffe noch nicht kennst, findest du hier eine Liste von Finanzbegriffen und deren Bedeutung.
Psychologie beim Investieren
Beim Investieren spielt die menschliche Psychologie eine sehr grosse Rolle und es lauern einige psychologische und emotionale Fallen. Vor allem bei Anfängern sind die Emotionen Angst und Gier beim Betrachten von blinkenden Aktienkursen oft anzutreffen.
Genau hier schafft ein Robo-Advisor Abhilfe, da du dich nicht um die Wahl der Investments und die Marktlage kümmern musst.
Der Nobelpreisträger Daniel Kahnemann beschreibt in seinem Buch* “Schnelles Denken, Langsames Denken” wie irrational wir Entscheidungen treffen können.
Im Beitrag zum Thema des “richtigen Zeitpunkts zum Investieren” habe ich dies ausführlich beschrieben.
Daher will ich kurz auf einige der psychologischen Fallen am Aktienmarkt eingehen, damit du siehst was dir ein Robo-Advisor abnehmen kann.
Rendite des durchschnittlichen Investors
Auf Grund von sehr vielen psychologischen Faktoren und irrationalen Entscheidungen schneidet der durchschnittliche Anleger viel schlechter ab als der breite Aktienmarkt.
Die Auswertung von J. P. Morgan zeigt deutlich, wie schlecht der durchschnittliche Anleger (orange) gegenüber dem amerikanischen Aktienmarkt (grün) abschneidet. In der Schweiz kannst du als Anleger, bereits ohne grossen Aufwand, dein Geld sehr breit diversifiziert in den Aktienmarkt investieren. Ein Robo-Advisor ist, besonders für Börsenneulinge eine gute Möglichkeit für den Einstieg.
Psychologische Faktoren beim Investieren
Hier will ich 5 psychologische Effekte kurz beschreiben, welche dich beim Investieren besonders beeinflussen können. Vielleicht hast du dich vom einen oder anderen auch schon verleiten lassen. 😉
Herdenverhalten
Ein sehr oft zu beobachtendes Verhalten am Aktienmarkt, häufig auch als “FOMO” (fear of missing out) beschrieben. Wenn Medien und andere Anleger auf Social Media einen grossen Hype um eine Aktie kreieren, kann das in dir das Gefühl auslösen etwas zu verpassen. Du wirst gierig und handelst irrational.
Verlustaversion
Daniel Kahnemann hat in seinen Experimenten herausgefunden, dass sich ein Verlust etwa doppelt so stark negativ auf deine Psyche auswirkt, wie ein gleichwertiger Gewinn positiv. Deshalb schieben viele Anleger das Investieren immer wieder hinaus. Oder sie verkaufen ihre Aktien panisch, wenn die Aktienkurse an der Börse mal einbrechen.
Confirmation Bias (Bestätigungsfehler)
Dieser Effekt sagt aus, dass Anleger nur noch Nachrichten und Meinungen wahrnehmen, die ihre eigene Ansicht bestärken. Das kann vor allem bei Hype-Aktien problematisch werden, wenn du keine kritischen Meinungen mehr zulässt und deine Entscheidungen nicht mehr reflektierst.
Selbstüberschätzung
Die Selbstüberschätzung ist ein typischer Effekt, der schlussendlich dafür verantwortlich ist, dass der durchschnittliche Anleger schlechte Renditen einfährt. Nur weil du in einem Jahr sehr gute Renditen erzielt hast, heisst dies noch lange nicht, dass du den Markt langfristig schlagen kannst.
Ankereffekt
Der Ankereffekt zeigt, dass wir uns von Referenzpunkten beeinflussen lassen. Am Aktienmarkt ist eine Aktie z.B. nicht automatisch günstig, nur weil sie bereits von CHF 200.- auf CHF 150.- gefallen ist. Unser Gehirn nimmt aber die CHF 200.- automatisch als Referenzpunkt und stellt damit Vergleiche an.
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Vorteile eines Robo-Advisor in der Schweiz
Nachdem du die psychologischen Fallen am Aktienmarkt kennst, will ich dir die Vorteile eines Robo-Advisors aufzeigen.
Keine blinkenden Aktienkurse:
Bei einem Robo-Advisor wird dir hauptsächlich angezeigt, in welche ETFs du investiert bist und die dazugehörige Rendite. Es fehlen blinkende Aktienkurse, du unterliegst also weniger dem Herdenverhalten oder einem Ankereffekt.
Markt Timing:
Wann ist der richtige Zeitpunkt, um Aktie X und ETF Y zu kaufen? Diese Frage habe ich in Beitrag zum richtigen Zeitpunkt zum Investieren beantwortet. Darüber musst du dir bei einem Robo-Advisor aber keine grossen Gedanken machen. Am besten richtest du einen Dauerauftrag ein und investierst automatisch dein verfügbares Geld. Somit entgehst du irgendwelchen Emotionen, die dich vom Investieren abhalten wollten.
Keine Aktienanalysen nötig:
Ein Robo-Advisor spart auch eine Menge Zeit. Du musst keine Aktien analysieren oder den ETF-Dschungel durchforsten, sondern kannst einfach und automatisch investieren. Damit fällt auch die Selbstüberschätzung und der Confirmation Bias weg.
Bei Interesse an ETFs habe ich einen Beitrag zu den besten ETFs für Schweizer geschrieben.
Breite Diversifikation:
Ein Robo-Advisor in der Schweiz investiert immer sehr breit diversifiziert mit ETFs. Du kannst also nicht alles auf eine riskante Karte setzen, nur weil die Medien wieder einmal die “besten” Investment-Ideen vorstellen.
Kein hin und her Handeln:
Bei einem Robo-Advisor wirst du nicht zum Handeln verleitet. Im Normalfall kaufst du nur Wertschriften. Wenn dein Portfolio nicht mehr ausbalanciert ist, führt ein Robo-Advisor automatisch ein sogenanntes “Rebalancing” durch
Zusammengefasst: ein Robo-Advisor bewahrt dich vor deinen eigenen Emotionen und hilft dir beim Investieren einen kühlen Kopf zu bewahren. Schlussendlich ist es somit möglich langfristig eine Marktrendite zu erzielen, also eine bessere Performance als der durchschnittliche Investor.
Zudem würde ich ein Robo-Advisor wie Selma Finance oder findependent jederzeit einem aktiven Anlagefonds einer Grossbank vorziehen!
Robo-Advisor in der Schweiz – die Praxis
Natürlich ist die Dienstleistung eines Robo-Advisor in der Schweiz nicht ganz kostenlos. Hierfür werden Verwaltungsgebühren fällig, die sich je nach Robo-Advisor etwas unterscheiden. Dafür erhältst du die oben erwähnten Vorteile und kannst ohne grossen Aufwand mittels Dauerauftrags dein Geld sehr sinnvoll in den Aktienmarkt investieren.
Wie hoch sind die Robo-Advisor Gebühren?
Für eine Vermögensverwaltung sind die Gebühren bei den besten Robo-Advisors dank kompletter Digitalisierung sehr tief. Bei Schweizer Brokern sind die Gebühren auch nicht ohne und von traditionellen Grossbanken müssen wir gar nicht erst anfangen. Weiter geniesst du bei deinem Robo-Advisor die Flexibilität, wann du wie viel einzuzahlen möchtest.
💡 Vor allem für Beträge bis CHF 50’000.- sind die Kosten eines Robo-Advisor sehr attraktiv.
Der Nachteil ist, dass die prozentualen Gebühren eines Robo-Advisor auch bei grossen Summen gleichbleiben. Während du für die Verwaltung von CHF 100’000.- bei einem Robo-Advisor jährlich ~500.- zahlst, sind die Depotgebühren z.B. Swissquote auf CHF 200.- im Jahr begrenzt + Transaktionskosten.
Wenn du die Disziplin mitbringst und eigenständig bei einem Broker die richtigen ETFs kaufst, kannst du langfristig Gebühren sparen. Dies habe ich im Beitrag zum Swissquote ETF-Sparplan gezeigt.
Der beste Robo-Advisor der Schweiz
Welches ist der beste Robo-Advisor der Schweiz? Hier würde ich ganz klar auf Selma Finance oder findependent setzen, je nach deinen Bedürfnissen. Wünscht du dir ein wenig mehr Beratung und eine persönliche Anlageassistentin, die dir dein Depot zusammenstellt? Dann ist Selma die richtige Wahl.
Willst du selber eine Strategie aussuchen und von den tieferen Gebühren profitieren, dann schau mal bei findependent vorbei!
Details zu den Schweizer Robo-Advisors findest du in meinem “Robo-Advisor Vergleich Schweiz“.
Startbonus von 34 CHF bei Selma Finance Partnercode* “simplemoney”.
20.- Startguthaben bei findependent mit Partnercode* “Simplemoney”
Fazit zum Robo-Advisor in der Schweiz
Um mit dem Investieren anzufangen, eignet sich ein Robo-Advisor in der Schweiz perfekt. Du kannst deine Investments mittels Dauerauftrags auf Autopilot setzen und wirst weniger durch Medien, Aktienkurse etc. beeinflusst.
Vor allem dass emotionale und psychologische Faktoren weitesgehend wegfallen, finde ich besonders wichtig, um sich dem Investieren anzufreunden. Ausserdem ist ein Robo-Advisor für anfänglich kleine Beträge eine sehr günstige und flexible Option.
Später kannst du jederzeit vom Robo-Advisor zu einem Broker wie Swissquote wechseln und deine Investments komplett selbst in die Hand nehmen.
Ich hoffe dieser Beitrag über Robo-Advisor in der Schweiz war hilfreich für dich!
Hast du noch Fragen oder Anmerkungen dazu? Dann lass mir gerne einen Kommentar da oder schreib mir persönlich.
Bester Robo-Advisor der Schweiz?
Für mich sind findependent und Selma die besten Robo-Advisors der Schweiz. Bei Selma erhältst du eine etwas umfangreichere Unterstützung beim Investieren, dafür ist findependent günstiger und du kannst deine Anlagestrategie auswählen.
Sind Robo-Advisors sicher?
Ja, Selma Finance und findependent arbeiten beide mit einer Schweiz Depotbank zusammen. Cash-Bestände sind somit bis CHF 100’000 von der Einlagensicherung geschützt und die Investments sind Sondervermögen, welches auch bei einem Konkurs unberüht bleibt.
Disclaimer – Robo-Advisor Schweiz
Der Beitrag dient ausschliesslich der Bildung über Finanzen und ist keine Anlageberatung. Keine Haftung.
Keine Gewähr auf Richtigkeit der Angaben. Es handelt sich um meine persönliche und unabhängige Meinung. Investieren beinhaltet Verlustrisiken.
2 Comments
Christoph · 20. Dezember 2021 at 22:32
Besten Dank für den Bericht. Da ich die letzten Tage mich gerade zu diesen 3 Anbietern und den Gebühren intensiver beschäftigt, kam der Bericht gerade rechtzeitig 🙂
Ab rund 15k Fr. Anlagevermögen steigen die Depotgebühren bei Selma/findependet über die Gebühren von swissquote. Also eher was bis tiefem 5-stelligen Betrag. Mit Freundeeinladungen kann man den Betrag noch etwas erhöhen. Für den Einstieg sicher eine super Lösung.
Oliver Kunz · 21. Dezember 2021 at 8:04
Hallo Christoph
Danke für Deinen Kommentar und die Ergänzungen.
Da hast Du vollkommen Recht. wie höher die Anlagesumme, desto eher lohnt sich Swissquote.
Eine genaue Grenze bei der Anlagesumme festzulegen ist sehr individuell. Zu beachten gibt es natürlich auch noch die Transaktionskosten bei Swissquote (min CHF 9.- für ETFs), die bei kleinen Beträgen stärker ins Gewicht fallen, als bei einem Robo-Advisor. Dazu besparst du bei einem Robo-Advisor mehrere ETFs gleichzeitig, was bei Swissquote zusätzlich Gebühren verursachen würde.
Bei Interesse: in diesem Beitrag habe ich die “ETF-Sparplan” Gebühren bei Swissquote sehr genau ausgerechnet + Excel zum Download 🙂
https://simplemoney.ch/aktien/swissquote-etf-sparplan/
Ich nehme Deinen Kommentar gerne als Inspiration noch einen detaillierten Gebühren-Vergleich zwischen Swissquote und den Robo-Advisoren zu schreiben.