Zuletzt aktualisiert: 16. September 2024 von Oliver Kunz

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Diversifikation mit Bitcoin? – das sagen die Studien

Kryptowährungen, insbesondere Bitcoin, etablieren sich immer mehr in der “traditionellen Finanzwelt” und in den Depots von Anlegern. Während meinen ersten Berührungspunkten mit Bitcoin im Jahr 2017 wurden Kryptos eher verteufelt als dass sie als Depotbeimischung in Betracht gezogen wurden.
Mittlerweile hat sich dies aber geändert, nach dem Launch der Bitcoin-ETFs Anfang 2024 folgten auch die ersten Studien dazu, ob und welcher Anteil an Kryptowährungen/Bitcoin in einem Depot zur Diversifikation sinnvoll ist.

In diesem Beitrag will ich anhand dieser Studien aufzeigen, ob sich Bitcoin zur Diversifikation im Depot eignet und wenn ja, welche Gewichtung am besten ist.

Bitcoin als Depotbeimischung sinnvoll
Bitcoin zur Diversifikation sinnvoll?

Performance Bitcoin vs SPI & MSCI World

Zuerst einmal ein objektiver Blick auf die Performance von Bitcoin im Vergleich mit dem Swiss Performance Index (SPI), welcher den Schweizer Aktienmarkt abdeckt.

Klar zu sehen ist die enorme Volatilität von Bitcoin gegenüber dem Schweizer Aktienmarkt. In schlechten Jahren wie 2018 und 2022 kann der Bitcoin-Kurs schnell ganze 60% – 70% einstürzen. Dafür ist die Performance in guten Jahren potenziell sehr hoch. Bei anderen Kryptowährungen ist die Volatilität meistens noch viel höher.


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Korrelation von Bitcoin zu anderen Assets

Ziel eines Portfolio Managers ist es ein Depot so zu erstellen, dass mit möglichst wenig Risiko/Volatilität möglichst viel Rendite erzielt werden kann. Dementsprechend werden gerne die Vermögenswerte kombiniert, die zueinander eine tiefe Korrelation haben. So soll es gelingen in allen Marktphasen gut abzuschneiden.

Unten dargestellt ist die Korrelation von diversen Investments mit dem S&P 500:

Korrelation von verschiedenen Vermögenswerten und Assetklassen
Korrelation von Bitcoin mit anderen Vermögenswerten / Quelle: grayscale.com

💡 Die Korrelation misst, wie stark sich die Renditen zweier Wertpapiere gemeinsam bewegen. Der Korrelationskoeffizient liegt zwischen -1 und +1:

  • +1: Beide Wertpapiere steigen oder fallen gemeinsam.
  • -1: Wenn eines steigt, fällt das andere.
  • 0: Es gibt keinen Zusammenhang.

Mit einer Korrelation von 0.4 zum S&P 500 eignet sich Bitcoin zur Diversifikation im Depot. Ein sehr ähnliches Bild zeigt sich beim Vergleich von Bitcoin mit Schweizer Aktien (SPI), Schweizer Anleihen (SBI) und Schweizer Immobilien (SXI).

Bitcoin Korrelation mit Schweizer Aktien, Anleihen und Immobilien
Bitcoin Korrelation mit Schweizer Aktien, Anleihen und Immobilien / Quelle: Crypto Assets Study 2024

Die Studie kommt zu diesem Fazit (frei übersetzt): die entsprechenden Koeffizienten liegen meist zwischen -0,5 und 0,5. Das deutet darauf hin, dass Bitcoin in einem traditionellen Portfolio Vorteile bei der Diversifikation bieten kann, auch wenn diese im Laufe der Zeit schwanken können.


Diversifikation mit Bitcoin – richtiger Depotanteil?

Okei, Bitcoin eignet sich also durchaus als Depotbeimischung. Die entscheidende Frage dabei bleibt, welcher Anteil soll Bitcoin nun im Depot ausmachen?
Um diese Frage zu beantworten, will ich dir die Ergebnisse 3 unterschiedlicher Studien zeigen, die Bitcoin mit unterschiedlichen Gewichtungen im Depot analysiert haben.


Portfolio 1: 95% SPI und 5% Bitcoin

Costantino Lanni, Leiter des Centers for Financial Studies HWZ, hat analysiert wie sich eine Diversifikation mit Bitcoin zum SPI auf die Rendite und die Volatilität des Depots im Zeitraum von 2019 bis 2023 auswirkte.

Bei einer Beimischung von 5% Bitcoin im Depot und einem monatlichen Rebalancing ist folgendes Ergebnis entstanden:

Kursverlauf SPI im Vergleich mit einer 5% Depotbeimsichung Bitcoin
Kursverlauf SPI verglichen mit einer 5% Beimischung von Bitcoin / Quelle: HWZ

Wie am Portfolioverlauf mit 5% Bitcoin (orange) klar zu sehen ist, wurde die Rendite deutlich verbessert. Dabei haben die Wertschwankungen im Vergleich zu 100% nur sehr leicht zugenommen, wie auch in der nächsten Grafik in Zahlen dargestellt ist.

Rendite und Risiko Vergleich bei 5% Diversifikation mit Bitcoin
Rendite- und Risikovergleich bei 5% Diversifikation mit Bitcoin / Quelle: HWZ

Mit einer Bitcoin-Gewichtung von 5% hat sich die Rendite über 5 Jahre pro Jahr um gut 2% verbessert, während die Volatilität nicht proportional gestiegen ist.

PortfolioRendite 2019 – 2023Risiko 2019 – 2023
100% SPI8.2% p.a.13.9%
97% SPI / 3% Bitcoin9.4% p.a.14.3%
95% SPI / 5% Bitcoin10.2% p.a.14.8%
Rendite- und Risikovergleich bei unterschiedlichen Bitcoin-Gewichtungen / Quelle: HWZ

Somit ist das Fazit von Costantino Lanni zu einer Diversifikation mit einer kleinen Beimischung von Bitcoin durchaus positiv. Vor allem bei einer Bitcoin-Gewichtung von wenigen Prozent erhöhen sich die Renditechancen, dabei steigt die Volatilität nur sehr leicht.

Der ganze Artikel ist sehr lesenswert, darin findest du auch die Berechnungen mit höheren Bitcoin-Gewichtungen.

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Portfolio 2: 97% Schweizer Anlagen und 3% Bitcoin

Die Crypto Assets Study der Hochschule Luzern hat ebenfalls zwei Portfolios, einmal ohne und einmal mit 3% Bitcoin, gegenübergestellt. Von 2018 bis Mitte 2024 wurden daraus die Rendite- und Risikokennzahlen ermittelt, die Studie kam zu einem spannenden Fazit.

  • Portfolio ohne Bitcoin: 40% SBI (Anleihen), 35% SPI (Aktien) und 25% SXI (Immobilien)
  • Portfolio mit Bitcoin: 39% SBI, 34% SPI, 24% SXI und 3% Bitcoin
Rendite und Drawdown Schweizer Portfolio mit und ohne Bitcoin
Rendite- und Drawdown-Vergleich / Quelle: Crypto Assets Study 2024

Mit zusätzlicher Diversifikation von 3% Bitcoin ist die Performance, nicht überraschend, besser als ohne Bitcoin. Spannend ist der Verlauf des Drawdown (Rückgang vom Höchststand) der beiden Portfolios. Während den Jahren 2018 und 2022 zog Bitcoin das Depot stärker nach unten, erzielte dafür schlussendlich bessere Renditen.

Rendite und Risiko Schweizer Portfolio mit und ohne Bitcoin
Rendite- und Risiko-Vergleich / Quelle: Crypto Assets Study 2024

Die Studie kommt zum Schluss, dass diese 3%-ige Diversifikation mit Bitcoin die risikoadjustierte Rendite im Portfolio verbessert hat, wenn auch kurzfristig mit etwas mehr Volatilität gerechnet werden muss.

Unten findest du die ganze Crypto Assets Studie zum Download, abgesehen von der Depotanalyse beinhaltet sie auch noch spannende Fakten zum Schweizer Kryptomarkt.


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Simulation 60/40 Depot mit unterschiedlichem Bitcoin-Anteil

Die Investmentfirma Grayscale hat in ihrer Studie bei 1’000 simulierten Portfolios (60% Aktien / 40% Anleihen) verschiedene Gewichtungen an Bitcoin hinzugefügt. Über 5 Jahre wurden die Risiko- und Renditekennzahlen ausgewertet.

Das Ergebnis deckt sich sehr gut mit den vorherigen beiden Studien:

💡 Die Sharpe Ratio zeigt, wie gut das Risiko eines Investments im Verhältnis zur erzielten Rendite ist. So hilft sie verschiedene Anlagen miteinander zu vergleichen: eine höhere Sharpe Ratio bedeutet, dass du für das eingegangene Risiko mehr Rendite bekommst.

Risikoadjustierte Rendite von unterschiedlichen Bitcoinanteilen in einem 60/40 Portfolio
Risikoadjustierte Rendite von verschiedenen Bitcoin-Gewichtungen in einem 60/40 Portfolio / Quelle: Grayscale

Mit einer Bitcoin-Beimischung von 5% bis 8% wurden die höchsten risikoadjustierten Renditen in der Simulation von Greyscale erzielt. Bei höheren Gewichtungen steigt die Volatilität dann überproportional zur Rendite an.

Fazit zur Beimischung von Bitcoin im Depot

Drei verschiedene Studien mit jeweils unterschiedlichen Depots kommen alle zum praktisch demselben Fazit. Eine Beimischung von wenigen Prozent Bitcoin, hat das Potenzial die Gesamtrendite zu steigen. Auch wenn sich die Volatilität leicht erhöht, ist die risikoadjustierte Rendite bei wenigen Prozent Bitcoin im Depot deutlich besser.

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Hier ist jedoch Disziplin gefordert, damit man sich auch in turbulenten Maktphasen an die gewünschte Bitcoin-Gewichtung hält und nicht plötzlich der Gier oder Angst verfällt. Ebenfalls solle man darauf achten möglichst kostengünstig in Bitcoin zu investieren, damit die Kosten bei einer kleinen Gewichtung angemessen sind.

Diversifikation mit Bitcoin in der Säule 3a

Regelbasiert und mit automatischem Rebalancing einen kleinen Teil des Depots in Bitcoin zu investieren geht tatsächlich am besten in der Säule 3a oder im Freizügigkeitsdepot. Erstens ist der Anteil auf 5% beschränkt und man kommt nicht in Versuchung aktiv hin und her zu traden.

Finpension (zufälligerweise auch die Gewinnerin in meinem Säule 3a Vergleich) war die erste Vorsorgeeinrichtung, die Kryptowährungen anbot. Seit 2021 gibt es einen Crypto Market Index, welcher in die 10 grössten Kryptowährungen investiert und seit diesem Jahr neu auch den kostengünstigen (TER 0.25%) iShares Bitcoin Trust im Angebot.

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Danke für deine Unterstützung! 🙂

Persönlich habe ich in meinem Freizügigkeitsdepot 5% in Kryptowährungen investiert.

Ich hoffe dir hat der Beitrag gefallen, gerne teilen und kommentieren. 🙂


Bitcoin zur Diversifikation geeignet?

Wie viel Bitcoin im Depot?


Recherchequellen

QuelleBeschreibung
GrayscaleThe Role of Crypto in a Portfolio
HWZBitcoin in der Diversifikation
FinpensionFinpension Fonds
HSLUCrypto Asset Study 2024

Disclaimer zur Diversifikation mit Bitcoin

Keine Anlageberatung und Haftung. Keine Gewähr auf Richtigkeit der Angaben. Es handelt sich um meine persönliche und unabhängige Meinung. Investieren beinhaltet Verlustrisiken.


Oliver Kunz

Oliver Kunz schreibt seit 2020 Artikel über die Themen Vorsorge, Finanzen, Investments und Kryptowährungen in der Schweiz.

2 Comments

Alexander · 15. September 2024 at 21:33

Interessant zu sehen, dass Bitcoin in mehreren Studien positive Effekte auf die risikoadjustierte Rendite zeigt, selbst bei nur kleinen Gewichtungen. Besonders der Punkt mit der Disziplin bei Rebalancing ist wichtig – bei Krypto ist die vola schon brutal und da werden viele dazu neigen, panisch zu verkaufen oder zu sehr nachzukaufen( Dip vom Dip vom Dip). Mich würde noch interessieren, ob du denkst, dass dieser Trend auch bei anderen Kryptowährungen ähnlich verlaufen könnte, also Altcoins,…

    Oliver Kunz · 16. September 2024 at 8:41

    Hi Alexander

    In der Tat, dies fand ich auch sehr spannend und wie du sagst die Disziplin ist dabei entscheidend.
    Für Depotbeimischungen mit anderen Kryptos gibt es kaum Daten. Für mich persönlich würde höchstens noch Ether in Fragen kommen, bei Ether ist die Volatilität jedoch noch höher, wie sich das auf die risikoadjustierte Rendite auswirkt müsste man untersuchen.

    Beste Grüsse
    Oliver

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